Immobilienwirtschaft 4.0

Property Technology (Proptech) beschreibt neue, informations- und kommunikations-technologische Entwicklungen in der Immobilienwirtschaft. Dies beinhaltet auch die Integration von Privatpersonen und Endverbrauchern in sogenannten business to consumer (B2C) Geschäftsbeziehungen.

Heute bereits praktizierte Anwendungsfelder liegen im Bereich des Investings, des Vertriebs oder der Verwaltung. Der Nutzen liegt dabei in einer Steigerung der Effizienz, verbunden mit sinkenden Kosten und einer höheren Rentabilität.

Als Dachverband unterstützen und initiieren wir innovative Ansätze, um Prozesse und Abläufe zu optimieren und zu revolutionieren. Dafür fördern wir den Erfahrungs-austausch zur Anwendung neuer Kommunikationstechnologien und bieten eine Plattform zur Vorstellung und Diskussion kreativer Ideen.

Expertenstatements

Jens-Uwe Sauer, Gründungsmitglied

 

Jens-Uwe Sauer, Gründer/SEO Seedmatch und MEZZANY

„Banking is necessary, banks are not“: Dieser Ausspruch von Microsoft-Gründer Bill Gates wurde in den letzten Jahren zum Mantra der Fintech-Szene erhoben. Fintech meint die Symbiose aus Finanzwelt und modernen Technologien. Und Gates hat bereits 1994 die Worte für das gefunden, was heute mehr und mehr zu unserem Alltag gehört: nämlich, dass traditionelle Denkweisen aufgebrochen werden und eine ganze Branche einen radikalen Wandel erfährt. Mit anderen Worten: Die Finanzwelt kann sich dem Strom der Digitalisierung nicht entziehen. In Zeiten von Online-Banking und -Investing bekommen das vor allem die Filialbanken zu spüren.

Die Richtung ist klar: Prozesse und Akteure, die Jahrzehnte und Jahrhunderte als unumgänglich beziehungsweise unersetzlich galten, werden heute in ihrer Sinnhaftigkeit hinterfragt und nach den Regeln der Digitalisierung angepasst. Ganz ohne Banken geht es aber (noch) nicht: Fintech-Unternehmen und Banken ergänzen sich oftmals, kooperieren und ergeben so zusammen ein Best-of moderner und traditioneller Finanzwelt.

Fest steht: Heute kann jeder einfach und online über sein Geld verfügen und es investieren. Online-Plattformen und -Marktplätze für digitale Investmentprodukte, wie zum Beispiel das Crowdinvesting, demokratisieren das Investieren in Startup-Unternehmen – und Immobilienprojekte. Immobilien-Investments zählen seit jeher zu den beliebtesten Anlagen.

Auch in der Immobilienbranche selbst stehen die Zeichen auf digitalem Wandel. Angefangen bei der Objekt-Planung, über die (Crowd-)Finanzierung von Bauvorhaben bis hin zum Maklerprozess – junge Proptech-Unternehmen wollen frischen Wind in die Branche bringen und neue Produkte oder Services anbieten. Dabei ist für sie der Kontakt untereinander sowie der zu etablierten Playern der Szene wichtig, um von den Erfahrungen und dem Know-how anderer zu profitieren. Der ProptechDACH e.V. will genau das fördern und kann so ein wichtiger Baustein der Proptech-Szene werden.

 

Christoph Klemm, Gründungsmitglied

 

Christoph Klemm, Geschäftsführer evermind GmbH

Die Digitalisierung ist ohne Frage einer der aktuellen Megatrends der Immobilienwirtschaft. Dies belegen nicht zuletzt die zahllosen Konferenzen, Veröffentlichungen und Beratungsleistungen, die zu diesem Thema angeboten werden. Die ständig wachsende Bedeutung von Apps und Online-Portalen und die Online-Vermittlung im Anbahnungsprozess von Immobilientransaktionen üben einen zunehmenden Druck auf die etablierten Akteure und Prozesse der Immobilienwirtschaft aus. Damit steigt der Druck auf alle Beteiligten, die scheinbar umfassende Verfügbarkeit von Informationen und die damit verbundene Erwartung an die Geschwindigkeit in tragfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen.

Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von digitalen Informationen steigen sowohl die Anforderungen an entsprechende Softwarelösungen als auch an die Nutzer. Ein Schlüssel zum Erfolg ist es dabei, vielfältige digitale Informationsquellen zu erschließen, auszuwerten, zusammenzuführen und nutzbar zu machen. Unter den Stichworten Big Data und Proptech ist dieses Vorgehen derzeit in aller Munde. Eine wesentliche Fragestellung unserer Arbeit wird daher sein, wie Proptech das Versprechen von mehr Effizienz und Rentabilität einlösen kann. Branchenübliche Standards für die Kommunikation zwischen Anwendungen und Anwendern werden dabei eine ebenso große Rolle spielen wie Plattformen, auf denen in Zukunft Informationen, Angebote und Transaktionen abgewickelt werden. Wir wollen gemeinsam an dieser Zukunft bauen.

 

Stephan Schneider, Gründungsmitglied

 

Stephan Schneider, Geschäftsführer REHOCH2 GmbH

PROPTECH ist mehr als nur ein kurzlebiger Trend. Die beinahe jeden privaten und geschäftlichen Bereich betreffenden Umwälzungen der Digitalisierung greifen Raum. Und so suchen die Wortschöpfungen der jüngsten Zeit, zu denen auch das Buzzwort PROPTECH gehört, auf mehr oder weniger eingängige Weise zu beschreiben, in welchem Bereich die Digitalisierung nun schon wieder zugeschlagen hat. Nachdem der Finanzbereich (FINTECH) und das Gesundheitswesen (HEALTHTECH) sich radikalen Veränderungen gegenübersieht, bleibt die Immobilienwirtschaft als einer der größten volkswirtschaftlichen Bereiche nicht unbetroffen.

Dabei ist dies bei weitem keine `Bedrohung´, wie man vorschnell urteilen könnte, sondern eine herausragende Chance. Ausnahmslos alle immobilienwirtschaftlichen Wertschöpfungsprozesse lassen sich effizienter gestalten, es ergeben sich Vorteile für alle Marktteilnehmer. Dank der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, bestehende Prozesse in die digitale Welt zu transformieren, stellen sich Kosten- und Zeitvorteile bei einer mehr als willkommen zu heißenden Gleichverteilung von Informationen ein. Eine Entwicklung, welche sich – und da stellt die Immobilienwirtschaft keine Ausnahme dar – nicht mehr aufhalten, geschweige denn zurückdrehen lässt. Umso konsequenter ist es, sich diesem Thema zu widmen und als Marktakteur diesen mit weitreichenden Konsequenzen behafteten Veränderungsprozess aktiv mitzugestalten.