Intelligent effiziente Gebäude
Smart Building, im Deutschen Sprachgebrauch auch als vernetztes oder Intelligentes Haus bekannt, bezeichnet den Einsatz informations- und kommunikationstechnologisch vernetzter Prozesse in unseren Gebäuden.
Der Einsatz softwaregestützter Systeme für die Vernetzung von Haustechnik, Haushalts- und Unterhaltungselektronik bringt gleichermaßen den Nutzern der Gebäude, wie den Betreibern und Erzeugern deutliche Vorteile. Die zunehmende Automatisierung von Prozessen sorgt gleichermaßen für eine Steigerung des Wohnkomfort, der Flexibilität und Sicherheit, sowie eine deutliche Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung.
Als Dachverband beschleunigen und unterstützen wir die Entwicklung und Anwendung nutzenbringender, neuer Smart Building Technologien. Wir bieten eine Plattform zum Austausch, der Präsentation und des Testens innovativer Ansätze. Über unser großes, heterogenes Netzwerk können unter Anderem Finanzierungsmodelle gefunden und der Einsatz in Pilotprojekten initiiert werden.
Expertenstatements
Gitta Rometsch, Gründungsmitglied
Smart Building braucht Netzwerke. Ohne Stadtwerte keine Immobilienwerte und diese unterliegen in hohem Maße technologischen Umbrüchen. Dabei ist völlig offen, so unsere Wahrnehmung, wer das Rennen um die Hoheit der Daten machen wird, welche Jobs mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz in naher Zukunft tatsächlich nicht mehr gebraucht werden und was den Menschen einen echten Mehrwert bringen wird.
Um die Digitalisierung voran zu bringen, gibt es viele interessante Ansätze. Alle befassen sich mit unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus Stadt und Gebäude. Eine ganzheitlich aufeinander abgestimmte Entwicklung ist nicht erkennbar. Die Folgen sind spürbar. Denn technologische Neuerungen verlieren ihren Zauber, wenn es an die Umsetzung in den Unternehmen geht. Das dauert und wird richtig teuer. Wer trägt eigentlich diese enormen Investitionen? Wenn die Finanzierung von den Dienstleistern erwartet wird, werden sie nachvollziehbar als Gegenleistung die Datenhoheit einfordern. Das befördert strategische Kooperationen, denn Netzwerkpartnerschaften senken Entwicklungskosten.
Damit intelligente Allianzen entstehen und Fahrt aufnehmen können, braucht es professionell organisierte Plattformen zum Kennenlernen und Austausch. Das können modern aufgestellte Netzwerkspezialisten, denen an der Sache gelegen ist und die bereit sind, jungen Geschäftsideen Raum zu geben.
Wer sich pfiffig vernetzt, gestaltet die zentrale Druckstelle, die Verteilung der Datenhoheit mit. Richtig verstanden, braucht es dazu die Industrie. Denn dort und nicht in der Immobilienwirtschaft, findet Forschung und Entwicklung statt. Die Zeit ist also mehr als reif, dass Industrie und Immobilienwirtschaft zusammenfinden, immer unter Einbindung der kommunalen Träger.
Timo Leukefeld, Gründungsmitglied
Geht es um das Thema Smart Building, folge ich einem Zitat von Dr. Michael Braungart, nach dem Filter nicht am Ende einer Kläranlage, sondern bereits im Kopf installiert werden sollten. Der engagierte Umweltforscher und Mitbegründer der Cradle-to-Cradle-Bewegung (übersetzt von der Wiege zur Wiege) beschreibt damit einen neuen Weg mit Rohstoffen umzugehen. Denn entgegen der üblichen Herangehensweise, nach der Produkte meist von der Wiege bis zum Grab gedacht werden, propagiert Dr. Michael Braungart ihre nachhaltige Nutzung. Das heißt, Produkte sollten bereits von Beginn an so gedacht werden, dass sie eine lange Nutzungszeit erreichen und danach als Ressource wiederverwendet werden können.
In Bezug auf intelligente Häuser halte ich es dabei für besonders wichtig, eine Balance aus Hightech-Lösungen und Enttechnisierung zu schaffen. Denn nur, wenn sich die Eigenschaften kluger Gebäude auch wirklich an den Gewohnheiten der Nutzer orientieren, können wir in Zukunft ein stressfreies Wohnen ermöglichen. Im Wesentlichen geht es darum moderne Lösungen effizient und effektiv einzusetzen, um unsere Häuser mit ausreichend Komfort und Sicherheit auszustatten. Intelligente Technologien und Regelungsprozesse ermöglichen es zum Beispiel einen hohen Anteil des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen selbst zu decken, indem der Verbrauch dem schwankenden Angebot regenerativer Energien angepasst werden kann. Das schont fossile Ressourcen, schafft eine Unabhängigkeit von der Energiepreis-Entwicklung und macht das Wohnen bis ins hohe Alter bezahlbar.
Darüber hinaus bauen digitale Vereinfachungen aber auch Hürden und Barrieren ab, die vor allem den Alltag der zunehmenden Anzahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft vereinfacht. Moderne Gebäude können länger bewohnt werden und die Effizienz der eingesetzten Ressourcen steigt. Die Enttechnisierung hilft auf der anderen Seite aber auch dabei unnötige Risiken, Fehlerquellen und Ressourcen zu vermeiden. Nicht so viel Technik wie möglich, sondern so viel wie nötig, ist der Grundgedanke, der eine ausgeglichene Balance aus High-Tech und Nachhaltigkeit ermöglicht.
Ralf Döring, Gründungsmitglied
Ein Haus besteht nicht nur aus einem Fußboden, mehreren Wänden und einem Dach. Viele Faktoren bestimmen, ob wir uns in unseren „4 Wänden“ auch richtig wohlfühlen bzw. ob wir da auch wirklich gesund leben. Dabei sind es nicht die Häuser und die verwendeten Baumaterialien allein, die die Qualität und die damit verbundenen Lebensbedingungen ausmachen.
Eine im Jahr 2010 von Infratest durchgeführte Umfrage ergab, dass 43 Prozent der Befragten aus Deutschland der Ansicht sind, dass die Wohnbedingungen starken Einfluss auf die eigene Gesundheit haben. Dies gilt bestimmt ebenso für viele Arbeitsplätze. Zu den elementaren Wohn- bzw. Lebensbedingungen zähle ich u.a. auch die Heizmethode, die Qualität des Trinkwassers und den vorherrschenden Elektrosmog. Da wir uns nicht darauf verlassen können, dass es „Vater Staat“, kommunale Einrichtungen, die Industrie oder Bauunternehmen bzw. Vermieter schon richten werden, dass wir unter gesunden Bedingungen wohnen und arbeiten können, bleibt uns nur, die Eigenverantwortung bewusst wahrzunehmen.
Mir ist es ein persönliches Anliegen, allen Menschen die es wünschen, neueste Technologien und geprüfte Produkte bezahlbar zugänglich zu machen, die ein gesundes Wohnklima, sauberes und lebendiges Trinkwasser und eine möglichst geringe Elektrosmogbelastung gewährleisten.